2023-03-23 あけまして おめでとう ございます

Akemashite omedetou gozaimasu, so ungefähr wie im Titelbild sieht „der Japaner“ den Wunsch für ein gutes neues Jahr und viel Glück. Warum ich das erwähne? Der Jahreswechsel ist doch schon lange vorbei. Weil während der laaangen Winterzeit, in der bekanntlich all die Imker und Honigmacher nichtstuend und völlig apathisch faul auf dem Pelz liegen und von hunderttausenden Euro Erträgen aus Tonnen fließenden Honigs träumen, sich der ein oder andere dann doch voll Langeweile etwas Ablenkung vom täglichen Trübsal sucht. Irgendetwas für die kurzen Momente zwischen Winterschlaf, Körperpflege, Essen, Winterschlaf. Neben Puzzlen, nächtelangem Zocken oder Kelleraufräumen muss es ja noch interessantere Dinge geben.

Als Europäer oder Nicht-Asiate kommt man – nach Auskunft eines Psychotherapeuten – bei dieser verzweifelten Suche irgendwann zu Japan und Kanji vermutlich nur durch entsprechendes Kindheitstrauma: Es beginnt mit einem Kamm statt des begehrten Taschenmessers in der Gesäßtasche, geht mangels entsprechender Haarpracht weiter über ein geliebtes, erstes kleines Schweizermesser, gefolgt durch ein paar Jahren Karate und dem leichten Faible für Eastern mit Jacky Chan und Bruce Lee über ein traditionelles französisches Opinel, hin zu einem historischen und handgefertigten Katana (oder wenigstens ein Wakizashi), um letztlich bei der japanischen Sprache, der entsprechenden Sprach-Lern-App, einem eigenen Hanko und entspannenden Kanji hängen zu bleiben. Gaaanz einfach.

Ebenfalls entspannend sind Reparaturarbeiten, die sich im Laufe des Jahres angestaut haben. Beispielsweise der schwächelnde Akku einer elektrischen Zahnbürste:

Oder das offen liegende und zu brechen drohende Netzkabel eines elektrischen Eierkochers – wer schon immer mal wissen wollte, wie so ein Wunderwerk der Technik von innen aussieht, bitte schön, hier zwei Bilder anlässlich der Sektion des Eierkochers zum Richten der abgewetzten Isolierung am Stromkabel. Nun isser wieder „sicher“:

Oder die kleine Bluetooth-Fernbedienung eines Handy-Stativs, die nicht mehr reagiert und deren Akku, der sich nach fummeligem Aufbrechen des zusammengesteckten Plastikgehäuses als enorm aufgebläht zeigt und beim nächsten oder übernächsten Ladeversuch zu platzen droht. Wenn sich denn die Akku-Bezeichnung noch lesen lässt.

Oder das Restaurieren eines Schweizermessers, dessen Griffschalen – vermutlich durch die aktuelle Klimakatastrophe – verzogen und sich dadurch Rost und Schmodder im Inneren angesetzt haben:

Kann man alles machen, man muss sich nur trauen.

Für einige Dinge, wie den durchgeknabberten Solar-Fühler und Temperatur-Sensor und die zerhackte Isolierung auf dem Dach ist es für die meisten dann aber vermutlich doch besser, sich einen Fachmann zu rufen, der sich – mit Klettergurt und Seil gesichert durch den Eigentümer – aufs Dach begibt und das marode Teil austauscht.

Die Krokusse, Zierkirschen und Weidekätzchen im Frühjahr beenden dann diese äußerst kontemplativen Selbstbeweisungsversuche, denn sie sind deutliches Indiz dafür, dass es bald wieder losgeht:

Ach ja, hier noch ein paar versprochene weitere Wärmebilder:

Vielleicht erinnern sich einige an den Blogbeitrag zur 17. Eine erneute Stichprobenkontrolle an aktuellen Rollen namhafter Hersteller ergab jetzt 19 Zähne statt 17. Komisch. Was hat den Hersteller nur dazu bewogen. Das passt irgendwie nicht in mein Bild. Ist das die vielgepriesene und von einigen befürchtete Trendwende? Diese „Transformation“ und der „kulturelle Wandel“, von der die ganze Welt spricht? Der Untergang des abendländlichen Toilettenpapiers oder doch einfach nur eine der Auswirkungen der Rollenknappheit aus den Corona-Jahren, nach der jetzt die zurückgehaltenen, höherwertigen Lagerbestände auf den konsolidierten Markt geworfen werden? Sind überhaupt 19 Zähne höherwertig als 17 oder braucht man jetzt mehr Zähne, weil die Qualität so schlecht ist, dass 17 sie nicht mehr zusammenhalten könnten? Fragen über Fragen, vielleicht frage ich mal die Philosophen unter uns…

Da fällt mir auch eine Anekdote aus dem Kindergarten ein, die mir erzählt wurde und nach der ein kleines blondes Engelchen – neugierig geworden auf den Hinweis „mein Mann ist Imker“ – fragt: „Wie, du hast eine Bienenkönigin?“ und ein andere Mädchen sich klug und wissend dazwischenschaltet: „Emma, die trägt doch keine Krone…“. Hmm, ja, stimmt, Kronjuwelen habe ich tatsächlich noch keine gefunden, aber wer weiß. Vielleicht sind sie nur zu gut versteckt und so ein kleines Krönchen ist ja wirklich sehr schwer zu erkennen.

Und schon, zack die Bohne, sind wir „zurück“ beim Thema Bienen. Endlich.

Nachdem ich Anfang des Jahres einen Imkerkollegen getroffen hatte, der mir erklärte, er habe alle seine Völker durch die asiatische Hornisse verloren, habe ich mir den Kopf zermartert und stundenlang recherchiert, was man dagegen tun könnte. Präventiv.

Von Didier Descouens – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26722179

Das Ergebnis ist ernüchternd, aber irgendwie erwartungsgemäß: Deutsche Behörden und Verantwortliche agieren in der üblichen Weise: Sie befürchten, warnen und sammeln Daten, während die Medien durch die Reihe immer wieder gebetsmühlenartig gleichlautende und viel zu oberflächliche Berichte veröffentlichen, wie schlimm das alles sei und wie schnell sich die asiatische Hornisse hier verbreite. Schlimmer als die Varroa-Milbe. Riecht auf den ersten und zweiten Blick nach Panikmache von Beobachtern und Philosophen, die sich um „alles“ kümmern, nur nicht um echte Hilfestellung in Praxis und Realität.

Parallel dazu ergreifen Imker in Spanien und Frankreich seit Jahren aus der Not heraus Maßnahmen in Eigeninitiative. Man findet einige sehr interessante Videos dazu auf youtube. So wird es bei uns wohl auch laufen müssen, wenn sich weder Verbände noch Behörden (und Politiker schon gar nicht) um geeignete Maßnahmen im eigenen Land kümmern und stattdessen nur die Bevölkerung zum Beobachten und Melden aufrufen, bestenfalls noch zum „Verfolgen“ der gefundenen Exemplare. Viel Spaß beim Hinterherrennen über Stock und Stein oder beim Fangen und Fähnchen anbinden, damit man sie beim Wegfliegen noch auf 20 Meter sehen kann.

Also wie schützen?

  1. Einfangen vor dem Flugloch? Hört sich nach einem 30-Tage-12-Stunden-Job vor dem Flugloch an, ist also mehr was für Rentner mit zu viel Zeit, Bewegungsstörungen und 1a-Durchblutung.
  2. Lockfallen mit Sirup o.ä. aufstellen? Klingt irgendwie nicht erfolgversprechend, eher lockt man damit auch heimische Wespen und Hornissen oder weitere Räuber oder den ganzen Hornissen-Schwarm an.
  3. Absperrgitter vor das Flugloch? Naja, dann hängen die dicken Drohnen dahinter fest und am Ende kommt keine Biene mehr raus oder rein.
  4. Ein Gitternetz aus Hasendraht an die Vorderseite? Könnte man machen, ein Kollege probiert das gerade. Verhindert wohl den direkt Anflug ans Flugloch, aber durchkrabbeln könnten die Hornissen wohl trotzdem und in die Beute eindringen dann auch.
  5. Eine große braune Tüte aufhängen, die ein Hornissennest simuliert und zur Abschreckung dient? Ok, ist einfach, kostengünstig und einen Versuch wert.
  6. Flugloch verkleinern? Die Breite braucht das Volk jetzt schon (komme ich nachher noch drauf), aber vielleicht in der Höhe eingrenzen. Auf Bienengröße (Dicke), dass gerade noch so auch Drohnen noch durchpassen.

Nach einem Bastelversuch zu Idee 4 versuche ich es in der Praxis erst mal mit Idee Nr. 5 und 6, wer noch Vorschläge hat, bitte gerne bei mir melden.

Das eröffnet jedenfalls die nächsten Fragen: Wer darf rein, wer nicht. Wie groß sind Bienen, Drohnen und wie groß die asiatische Hornisse. Körpermaß von Bienen und Drohnen haben wir: etwa 12mm (Arbeiterin) bis 15mm (Drohne) lang und 4mm bis 5mm dick. (so auch das Abstandsmaß beim Absperrgitter). Aber zur asiatischen Hornisse gibt es nur eine ungefähre Größenangabe: etwa 17 bis 24mm lang. Also länger und dicker, aber das wussten wir auch vorher schon. 1 Stunde gesucht und im Netz nichts gefunden. Danke an die Medien, Politiker, Statistiker, Verbände, Beobachter und Philosophen.

Um mich dem Ganzen weiter zu nähern, habe ich mir mal einige Bilder im Internet angeschaut, auch das von oben aus Wikipedia (leider nur von oben und unten, das nötige Profilbild fand ich woanders) und anhand des Größenverhältnisses folgende Maße nach optischer Vermessung der Anatomie am Bildschirm ermittelt: bei einer Länge von 17mm bis 24mm müssten sie etwa 60 bis 65mm dick sein. Jüngere Exemplare vielleicht auch nur 55mm. Mit Flügelgelenk o.ä. vielleicht noch dicker. Dreisatz 😉

Folglich könnte es helfen, wenn ich das Flugloch auf eine Höhe von etwas mehr als das Absperrgitter reduziere auf etwa 50mm. Das ganze sah dann nach zwei Versuchen (Zahnstocher und Teil eines Absperrgitters) so aus:

War wohl etwas gewöhnungsbedürftig und recht eng für einige Mädels, denn plötzlich hingen sie unter dem Gitterboden im Freien (links unten):

Hatte wohl damit zu tun, dass das Flugloch jetzt noch kleiner als gewohnt war und der breite dunkle Streifen darunter viel einladender als vermeintlicher Eingang erkannt wurde. Da unten riecht es ja genauso durch wie oben im Brutnest. Also neuer Versuch und das ganze etwas breiter, wieder mit Holzspieß (Schaschlik):

Und damit hat sich das glücklicherweise nach ein paar Tagen reguliert und alle finden nach ein zwei Versuchen wieder ihr Türchen. Durchatmen.

Meine Bitte an dieser Stelle und am Ende dieses Beitrags: Wer eine Asiatische Hornisse sieht, kann auf dieser Webseite des LUBW Bilder finden und per Direktlink gleich eine Meldung absetzen (funktioniert meines Wissens auch ohne Benutzerkonto o.ä., einfach auf die Kennzeichnung der Pflichtfelder achten). Und beim nächsten Spaziergang öfter mal einen Blick in die Baumwipfel – jetzt, wo die Bäume noch kein dichtes Blattwerk haben, soll man die großen braunen Hornissennester sehen können, etwa so groß wie Luftballons oder größer.

Hier wurde sie schon gesichtet: Fundort-Karte des LUBW (Baden-Württemberg)

Ansonsten sieht es insgesamt ganz gut aus: Alle 4 Völker haben den Winter überstanden, jetzt kurz vor der Kirschblüte habe ich bei allen den Honigraum aufgesetzt (ja, Absperrgitter dazwischen nicht vergessen). Warten wir mal wie es weitergeht 2024. Danke fürs Lesen und gerne Rückmeldung an mich. Bis bald.

2023-11-19 Der geruchlose Tod…

(ca. 5 Minuten Lesezeit)

Klima hin oder her, ich dampfe jetzt. Wenn ich mir dann und wann eine gute Zigarre gönne, dürfen meine Mädels das auch.

Mit Zulassung des Oxalsäuredihydrat Varroxal von Andermatt – für die vielen Chemiker unter uns hier die Strukturformel

C2H2O4

haben alle Imker in Deutschland endlich die Möglichkeit, legal mit dem Verdampfen von (genau dieser!) Oxalsäure gegen die Varroamilbe vorzugehen. Ist keine Allgemeinzulassung jeglichen Oxalsäurepulvers, aber immerhin. Die Österreicher und Schweizer machen das schon viele Jahre, nur wir Deutsche waren den hiesigen Behörden wohl jahrzehntelang zu dumm und unvorsichtig für eine Zulassung. Träufeln durfte man dieses gefährliche Zeug sowieso bisher schon, aber das Führen der Spritze und gleichmäßiges geringes Träufeln mit entsprechender Zielgenauigkeit erfordert schon ziemlich viel Gefühl. Für den einen oder anderen zu viel. Das Verdampfen ist wesentlich einfacher und man muss dazu auch nicht minutenlang das Volk aufreißen und die Wärme entweichen lassen. Man benötigt aber auch etwas mehr Ausstattung:

  • Verdampfer
  • Batterie
  • Oxalsäure
  • Dosierlöffel
  • Atemschutz
  • säurefeste Schutzhandschuhe
  • Schwämmchen zum Verschließen des Fluglochs
  • Wassereimer für den Notfall und zum Abkühlen des Verdampfers
  • optional: Wärmebildkamera (da sag‘ ich nachher noch was dazu)
  • obligatorisch: Konzentration, geplantes Vorgehen und Disziplin im Umgang…

Da die Zulassung (der Link verweist auf die Suchseite des BfAM als Zulassungsbehörde) kein bestimmtes, sondern nur ein „geeignetes“ Gerät vorschreibt und es somit nicht der Original-Verdampfer im Plastikgehäuse für schlappe 400,- EUR sein muss, fand ich nach einiger Recherche auf gängigen Marktplätzen wie AliExpress, Amazon, ebay, Temu, Hornbach, Bauhaus und zahlreichen Bienenshops eine mir brauchbar erscheinende Lösung für gerade mal 30,- EUR. Nicht zu vergessen die umgebaute Schublade mit nachträglich eingesägtem Schlitz und aufgeklebtem Hitzeschutz aus einem Blech, das ich noch übrig hatte. So sieht das ganze dann aus:

Der Verdampfer als zentrales Bestandteil ist „eigentlich“ ganz einfach aufgebaut: Ein Aluminiumpfännchen mit ausgefräster Rundung und einem Gewindeloch für eine Auto-Glühkerze, einer Gewindestange mit Holzgriff und zweipoligem, 5 Meter langem Kabel mit Batterieklemmen.

Recherchiert, konzipiert, ausprobiert, funktioniert, dokumentiert und für gut befunden. Test bestanden.

An den letzten Wochenende wurden dann alle Völker behandelt, nachdem insesondere die beiden Völker Philipp und Nathi bei den letzten Kontrollen im Oktober und November noch ziemlich mit Milben zu kämpfen hatten. Vorher noch ein kurzer Blick mit der Wärmebildkamera auf alle 4 Völker, wo denn die Bienentraube sitzt. Schön zu sehen, dass sie derzeit im unteren Brutraum heizen (die Wärmepunkte oben auf dem Deckel sind meine Utensilien):

Klasse, dass sich mit so einem Technikwunder noch ganz andere Dinge untersuchen lassen:

Wenn ihr wollt, erweitere ich die Galerie beim nächsten Mal. An die Hausfassade gehe ich demnächst auch, wenn die Temperaturen noch etwas kälter sind. Dann treten Temperaturdifferenzen noch deutlicher hervor. Wenn wir bis dahin nicht am Hitzetod sterben.

Ach ne, das war ja erst 2050… Vorsorglich hab ich trotzdem schon mal Beweise für den Klimawandel gesammelt:

  1. Norddeutsche Fischbrötchen, so wie es sie früher direkt an der Nordsee gab und schmeckten, sind nun direkt am Rhein (Rheinkiosk Neuburgweier) erhältlich, während man sie auf Norderney inzwischen meist vergeblich sucht.
  2. Ich rausche öfter mal mit anderen Autofahrern zusammen, deren Hirn und Stimmung offensichtlich übergekocht ist.
  3. Der Preisanstieg für gewöhnlichen raffinierten Zucker ist durch Dürre, Grundwasserabsenkung und vertrocknete Rübenfelder verursacht – und keinesfalls, wie diese vielen Schwurbler behaupten, durch Profitgier der „Märkte“, Restriktionen gegen Bauern oder Mangelwirtschaft und Kurzsichtigkeit durch unsere Regierung*innen.
  4. Ich denke zunehmend und mit wachsender Begeisterung an die Investition in eine Klima-Split-Anlage zum Kühlen und Heizen, gespeist durch ein paar Solarfelder auf dem Dach und einen Akku im Keller. Oder alternativ an eine Infrarotheizung, die kein Gas, aber Strom (aus dem Akku im Keller) braucht.

Tut mir leid für das Gendersternchen unter Punkt 3. Aber mit meinem Gender-Zeh hab ich mich bei der letzten Fußpflege für den Rest meines Lebens freigekauft. Und die Wette eingelöst. Ich muss jetzt nie mehr gendern und darf Sternchen oder Rauten setzen, wie ich will, und keiner darf mir deshalb böse sein. Dank des glitzrigen Ablass-Herzchens sozusagen.

Wer es geschafft und bis hierher durchgehalten hat, dem kann ich versichern: Ich werde den Teufel tun, mich auf diesem Blog zu politischen Äußerungen zum Zeitgeschehen hinreißen zu lassen. Völlig gleich, ob pro oder contra zu Israel und Gaza, Ukraine gegen Russland, Migranten oder Flüchtlinge, Klima oder Wetter, Grün und Nicht-Grün, Kriegsdienst und Wehrdienst, EU gegen Europa, Bargeld oder Krypto, Führerschein oder Fahrerlaubnis, Drohn oder Drohne, Männlein oder Weiblein, * oder #, Henne oder Ei, Frieren oder Heizen, Elektro oder Diesel, links oder rechts, Moslem-Christ-Buddhist-Hindu-Sikh-Jude-Atheist – moment, muss kurz Luftholen – ich habe zwar meine Meinung dazu, bin aber nicht dazu auserkoren, hier oder anderswo öffentlich für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen. Ich werde dafür auch nicht bezahlt und habe bei keinem dieser Themen derart fundiertes, historisches und wissenschaftliches Wissen, um das große Ganze hinreichend zu durchschauen. Das dürften ohnehin die wenigsten Menschen besitzen. Schon gar nicht die, die am lautesten den Eindruck erwecken wollen, sie hätten es. Dabei hat jede Seite bei genauerem Hinsehen ihre positiven und negativen Aspekte und nicht alle Menschen auf jeder Seite sind gleich gut oder gleich schlecht.

Da halte ich besser den Mund und greife lieber zu HB nach meinem Beißholz. Man muss nicht zu allen Themen schweigen und man muss nicht zu allem ungefragt seinen Senf geben. Und keinesfalls naiv oder unreflektiert der einen oder anderen Seite hinterherrennen. Oder sinnlos irgendwelche Postings im Internet löschen oder sich vom eigenen gesprochenen Wort „distanzieren“, wie es immer mehr zur Mode gekommen ist.

Anders bei Oxalsäure: Zu der sollte man besser von vornherein eine gehörige Distanz halten, man kann es nicht oft genug sagen, sonst…

Hier gibt es Informationen aus erster Hand. Was ich selbst recherchiert, ausprobiert und für gut oder schlecht oder „naja“ befunden habe. Alles andere belasse ich anderen. Ai WeiWei oder Assange, Meinungs- und Redefreiheit hin oder her – die Gedanken sind frei. Zum Glück. Denn sie reifen und leben im Verborgenen. Und das bleiben sie gewöhnlich auch, solange Technik und KI diese Schranke nicht auch noch überwinden und solange sie nicht aus der einzigen Öffnung nach außen treten, die von der Schöpfung eigentlich für den umgekehrten Weg konzipiert war und die manche Zeitgenossen offensichtlich nicht mehr unter Kontrolle haben.

Viel Spaß also beim Nutzen dieser Öffnung in der kommenden Weihnachtszeit mit Lebkuchen oder Christstollen, mit oder ohne Marzipan, grünem oder schwarzem Tee, mit oder ohne Klüntjes bei einem gemütlichen Platz vor dem Kaminfeuer, echt oder künftlich, mit Fein- oder Grobstaub. Ich geh jetzt den Bienen beim heftigen Fliegen zuschauen (heute war es bei uns rund 15 Grad warm) und vielleicht noch Wachsschmelzen, bevor sich schon wieder die Wachsmott*inn#en darüber hermachen 😉

2023-08-21 Obgfuid is…

Am letzten Urlaubstag und kurz vor Ende des diesjährigen Sommers war nach den vielen ausschweifenden Alkohol- und Drogen-Exzessen Sauna-Tagen, Massage-Tagen, Wander-Tagen, Sterneküche-Tagen, Steuererklärungs-Tagen, Reparatur-Tagen, Erholungs-Tagen, Zocker-Nächten und Bienenpflege-Stunden endlich Zeit und Gelegenheit für einen kurzen Rückblick. Daran möchte ich euch im Folgenden teilhaben lassen.

Die beiden Honig-Ernten Ende Mai, Mitte Juni und Anfang Juli hatten wir erfolgreich hinter uns gebracht und mit der inzwischen langsam einkehrenden Routine auch in den vor- und nachbereitenden Tätigkeiten mit entsprechenden Hygienemaßnahmen teilweise sogar entspannend, zumindest aber reibungslos erledigt.

Die gemessene Restfeuchte lag – wie der Blick durch das Refraktometer zeigte – bei sehr guten 15,3 und 16,3 Prozent. Damit wären sogar die Bedingungen für den Höchstwassergehalt nach DIB-Klassifizierung erfüllt: Echter deutscher Honig nach DIB max. 18% Wassergehalt, nach Honig-Verordnung max. 20% Wassergehalt. Klasse, bin mehr als zufrieden.

Für mich als Merkposten:

  • In dieser Konstellation (Zweizarger auf DNM) kann bei rund 75kg Beutengewicht geerntet werden. Darunter sind die Honigräume teilausgebaut oder noch nicht vollständig verdeckelt.
  • Honigglas
    groß: leer 216g + 500g = 716g
    klein: leer 126g + 250g = 376g
  • Honigeimer (Klemmverschluss)
    leer: 2.700g
    mit Deckel: 3.200g
  • Honigwabe (DNM)
    voll ausgebaut und verdeckelt: 2.600g
    geschleudert: 400g
  • mein Honig braucht kein DIB-Siegel
  • Geduld, Geduld, Geduld

Und: Auch ein Ablegervolk kann schon im 1. Jahr etwas Honig produzieren, vor allem, wenn es ein so schönes Brutfeld wie Nathi zeigt:

Nach dem Motto „Fakten, Fakten, Fakten – und immer an die Leser denken!“ noch ein paar Zahlen zur Haupt-Ernte im Juli 2023:

SilkeKatrinPhilippNathi
kgkgkgkgSumme
Beutengewicht gesamt vor der Ernte:73687071282
Beutengewicht gesamt nach der Ernte (also ohne Honigraum, Absperrgitter und Trennschied):47485054199
Differenz Beute vorher / nachher (Abräumgewicht):2620201783
Ergebnis Honig Abfüllergebnis:151013947
Anteil Honig Abfüllergebnis : Abräumgewicht58%50%65%53%57%

Und damit zum Gesamtergebnis der Honigernte 2023:

VolkSchleudern 2023Honig 2023 (kg)
001
Silke
29.05.2023
04.07.2023
15
15
002
Katrin
19.06.2023
04.07.2023
11
10
003
Philipp
04.07.202313
004
Nathi
04.07.20239
Summe4 Schleudertermine a 4h Arbeit73

Auf die Sachinvestitionen der vergangenen Jahre betrachtet (nur Material, ohne Arbeitslohn etc.) hat sich der fiktive „Preis“ eines 500g-Glases mit diesem guten Ergebnis endlich etwas reduziert. Inklusive Arbeitszeit von geschätzten 20h pro Jahr und Volk (Pflege, Ernte, Durchsicht, Behandlungen, inkl. Recherche und Dokumentation) und Fahrtkosten (Zucker kaufen etc.) dürften das dann so ungefähr nicht konkurrenzfähige knappe 20 EUR pro 500g-Glas sein. Aber lecker und einwandfrei ist er allemal und so nirgendwo erhältlich.

Jetzt geht’s im Rahmen der Nacharbeiten noch ans Auffüttern für den kommenden Winter. Ich werde diesmal bis spätestens Mitte September zu einem Gesamtgewicht von rund 70kg auffüttern – also bis zu dem Gewicht, das die Mädels erreicht hätten, wenn ich Ihnen nicht ihren Honig weggenommen hätte. Das erfordert rund 25 bis 35 Liter Zuckerwasser im Verhältnis 2:1 (2 Zeile Zucker auf 1 Teil Wasser) je nach aktuellem Beutengewicht. Das macht die Umrechnung einfach und durch den geringeren Wasseranteil als bei 3:2 müssen die Bienen beim Einlagern weniger Trockenarbeit verrichten.

Beispiel: für eine (knapp) 9 Liter-Füllung nehme ich 6 kg Zucker und 3 Liter Wasser. Das reicht genau für einen vollen Fütteraufsatz und ist nach spätestens 24h mit mehrmaligem Durchschütteln über den Tag verteilt ein leckerer dickflüssiger Sirup ohne größere Zuckerrückstände am Boden. In das Loch des Kanisters komme ich leider nicht mit Akkuschrauber und Rührstab, also ist manuelles Schütteln angesagt.

Aktuell sind 26 bzw. 29 Liter schon in den Völkern, bleibt also noch eine Fütterung, dann bin ich für dieses Jahr durch und meine Ellenbogengelenke können sich vom Kanisterschütteln erholen.

Tipp: Auf der Rückseite des Kanisters eine Skala anbringen in 1-Liter-Schritten, mit wasserfestem Stift direkt oder auf einen Klebebandstreifen. Das erleichtert das Einschätzen beim Füttern und wenn man gleich so schlau ist wie nachher – inspect and adapt – und sich die Arbeit nicht doppelt machen will, jaja, dann macht man das auf der Rückseite, also nicht an der Seite unter dem trielenden Ausguss…

Zum Thema Varroa-Bekämpfung mit dem Bücherskorpion wurden meine Hoffnungen leider durch einen Artikel im „Mythos Bücherskorpion im deutschen Bienenjournal“ etwas gedämpft und ich warte da erst einmal ab, bis es valide nachvollziehbare Erfolge gibt. Aber nachdem daran bereits seit den ersten Beobachtungen im Jahr 1891 herumprobiert und herumspekuliert wird, habe ich wenig Hoffnung. Zudem kostet ein Päckchen mit wenigen Skorpionen zwischen 50 und 100 EUR (!) und eine womöglich nur ein- oder zweijährige Investition muss dann zwingend eine hohe und nachhaltige Erfolgsgarantie liefern.

Deshalb lohnt es sich vermutlich den Fortschritt der Varroaresistenzzucht bei Honigbienen (Projekt „Transferverbund saxony5“ sächsischer Hochschulen) zu verfolgen. Ein interessanter Film dazu:

Das war’s für heute, sollte ja ein „kurzer“ Rückblick bleiben. Macht’s gut, bis demnächst.

2023-05-08 Divide et impera – ist 17 die neue 42?

Zu Zeiten Machiavellis war die Imkerei nach heutigen Erkenntnissen und entsprechenden Funden in Ägypten und Israel schon mindestens etwa 2.000 Jahre alt während hierzulande erst ab etwa 500 vor Christus nachgewiesen wurde, Imkerzünfte und Berufsimkerei erst ab dem 14. bzw. 16. Jahrhundert.

Niccolò Machiavelli in einem Bildnis von Santi di Tito – https://de.wikipedia.org/wiki/Niccol%C3%B2_Machiavelli

Schon damals praktizierten die Bienenvölker ein „Ritual“ zur Stärkung und Gesunderhaltung ihrer Art: das Schwärmen. Ein Teil des Volkes fliegt meist im Frühjahr von April bis Juni mit der (alten) Königin aus und sucht sich ein neues Zuhause. Nachdem sie am bisherigen Platz neue Königinzellen angelegt haben und dort eine junge Herrscherin nachwächst.

Die Zeiten, als Bienenvölker noch problemlos in alten Baumhöhlen hausen konnten, sind zwar zumindest in Europa vorbei – dazu sind natürliche, ausreichend große Baumhöhlen kaum mehr vorhanden. Außerdem sind die Bienen der Varroa-Milbe ohne Behandlung schutzlos ausgeliefert, weshalb ausgeschwärmte Völker in freier Wildbahn kaum Überlebenschancen haben. Zumindest, solange sich die Forschung zu varroaresistenten Bienen, die seit einigen Jahren läuft und bis hin zur DNA-Analyse getrieben wird, noch nicht wirklich mit langfristig erprobten Züchtungserfolgen glänzen und Zuchtmaterial für jeden Imker bereitsteht. Aber das ändert nichts an dem erblich bedingten Drang der Völker, sich zu vermehren und zu teilen. Und dem daraus folgenden Problem für die zuhause verbliebenen Bienen und den Imker, der plötzlich ein auf die Hälfte reduziertes Volk hat und den Verlust einer großen Menge Honigs verkraften muss, den der flüchtende Teil des Volkes als Reiseproviant mitgenommen hat.

Und was hat das jetzt mit mir zu tun?

Nachdem das Jahr 2023 ziemlich spannend begonnen hatte, gab es für Volk „Silke“ zeitgleich mit der Salweidenblüte auch den Honigraum. Vielleicht etwas früh, aber das Volk ist so stark, die schaffen das schon. Trotz des teils ziemlich widerlichen Wetters:

Aprilwetter Mitte März

Aber irgendwann ging es dann doch los mit der Blüte, ruck zuck, wie jedes Jahr kurz nach der Salweidenblüte erkennbar am Kirschbaum:

Glück ist die bekanntlich positive Differenz zwischen Erwartung und Realität. Vielleicht habe ich ja dieses „Glück“ und kann dieses Jahr zweimal ernten. Könnte schwierig werden, nachdem am 03.05.2023 „Silke“ geschwärmt ist – trotz wöchentlicher Kippkontrolle, ausreichend zur Verfügung gestelltem Bauraum und immer wieder entnommenem Drohnenrahmen. Vermutlich habe ich bei der Kippkontrolle irgendwo eine Weiselzelle übersehen. Andererseits will ich ja auch nicht jedes Mal alle Waben ziehen, abschütteln und so die Bienen jeden Samstag stressen. Wo ist der goldene Mittelweg?

Nachmittags gegen 1530 Uhr klingelt es an der Tür und ein Nachbar steht da und fragt, was denn mit meinen Bienen los wäre. Ein Riesen-Radau mit wildem Summen und Fliegen und nun hingen sie in seiner Tanne. Das kam mir aus meiner Anfangszeit bekannt vor. Auch damals schwärmte mein Volk, 20 Meter weiter in eine hohe Buche. Na jedenfalls hingen Sie da, oben in seiner Tanne, etwa 6 Meter hoch, unerreichbar für eine normale Leiter, die man mal so in jedem Haushalt hat.

Nach den Erfahrungen mit „Katrin“ und der damaligen Anfrage bei der Feuerwehr hatte ich zugegebenermaßen nicht viel Hoffnung, dass die helfen würden. Aber nachdem ich ja noch einen Platz aus dem letzes Jahr ausgeräuberten Volk frei habe, rief ich an. 112. „Ist eigentlich kein wirklicher Notfall, aber im Nachbarbaum hängt ein Bienenvolk in 6 Metern Höhe und wir kommen nicht ran.“ Freundliches Gespräch mit einem sehr netten Menschen in der Einsatzzentrale, sie kommen mit der Drehleiter. Das hörte sich bei meiner letzten schriftlichen Anfrage 2022 noch ganz anders an. Aber gut, schauen wir mal, wie das Ganze ablief:

Fazit: Volk gefangen, Königin scheint dabei zu sein, keine Verletzten, Baum mit der Akku-Säbelsäge und einer stumpfen Astschere etwas gestutzt (mit Zustimmung des Nachbarn natürlich), dort brütende Tauben verschont und endlich mal mit einer Drehleiter aufgestiegen. Das rechne ich schon zum oben erwähnten „Glück“. Der Schwarm steht jetzt am Zweit-Standort in einer eigenen Beute mit ausreichend Rähmchen (wie gewohnt im Schema

„< M L M M M M M M M M M F T“ (Flugloch, Mittelwand, Leerrähmchen, Futtertasche, Trennschied)

und etwas Zuckerwasser 3:2 für den Anfang ausgestattet und darf sich beweisen. Daumen drücken. Hat bei „Kathrin“ ja auch funktioniert. Die steht recht gut da, baut sehr schöne Brutfelder und hat – auch wenn das etwas sehr optimistisch ist – auch einen Honigraum bekommen. Reicht vielleicht noch für Lindenhonig. Zucker kostet übrigens immer noch rund doppelt so viel wie im letzten Jahr: 1,49 EUR statt 0,79 EUR.

Ich denke, sobald es sich in den nächsten Wochen als überlebendes Völkchen erweist, nennen wir es „Nathie“ [’naːtaːli̯ə] 🙂 – schließlich ist es ein Schwarmableger von „Silke“, meinem bisherigen Vorzeigevolk und Haupthoniglieferant. Hat jemand Einwände?

An diesem Abend war ich wieder ziemlich fertig. Ich bezweifle, dass Machiavelli das in seinem an den Fürsten Medici gerichteten Buch erwähnt hat, aber irgendwie ist das Teilen für Bienen und Imker doch ziemlich stressig. Und entgegen einiger Vermutungen stammt „divide et impera“ definitiv nicht aus der Römerzeit und schon gar nicht von Gaius Iulius Caesar, auch wenn damals schon in gewisser Weise verschiedene Manipulationen der Massen praktiziert wurden. Durchatmen.

Kommen wir nun zum zweiten, vielleicht Haupt-Thema des heutigen Beitrags und der Frage, ob die 17 die neue 42 ist. Zuhause, im Hotel, auf Norderney, in Basel, wo man hinschaut macht sie sich breit, diese 17. Jeder hat sie schon gesehen, 17 an der Zahl, wie 11 auf einen Streich.

Die 17 ist etwas anderes als die im Vergleich langweilige 23, die mir persönlich erst durch den Film „23 – Nichts ist so, wie es scheint (1998)“ aufgefallen war und mit den Illuminaten in Verbindung gebracht wird. Nein, die 17 kommt in meinem persönlichen Alltag so häufig vor, dass sie mir hier erwähnenswert ist. Ein Blick auf allgemein bekannte Vorkommen zeigt folgende Fundstellen:

  • 17 Jahr‘, blondes Haar, so stehst du vor mir…
  • Mit 17 hat man noch Träume…
  • Du kannst nicht immer 17 sein…
  • 1 Sonne und 7 Planeten – ok, ok, eigentlich 9, aber Pluto ist schon raus und der 8. wird bestimmt auch bald gecancelt, wenn er sich nicht richtig benimmt.
  • 17 in ihrer Darstellung als Fermatsche Primzahl ermöglicht es, das regelmäßige Siebzehneck mit Lineal und Zirkel zu konstruieren – das wollte ich schon immer mal, ihr nicht?
  • 17 und 4 als Kartenspiel
  • 17 auf einen Streich (ich weiß, es waren nur 7, aber ich borge mir die 1 vom Streich)
  • 17 Farben im Logo der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für deren 17 Ziele zur Nachhaltigkeit – muss man nicht mögen, schon allein wegen Typen wie Klaus Schwab und seinen Jüngern, die uns jetzt auf Biegen und Brechen in die Steinzeit zurück katapultieren wollen. Obwohl man damals schon mit Holz heizte. Aber im Gegensatz zur Umsetzung finde ich das Logo klasse, Farbenkreise sind immer schön. Ein Bild zum Nachzählen gefällig?
  • Trick 17 als intelligente, originelle und verblüffende Lösung für Probleme aller Art
  • 17 Zoll-Notebooks und 17 Zoll-Reifen sind besser als 15 Zoll
  • Reihe 17 fehlt in Flugzeugen der Alitalia
  • 17er bzw. Siebzehner = Flaschenöffner (für Kronkorken) im Handwerker-Jargon
  • § 17 HGB zur Firma eine Kaufmanns
  • § 17 STVG zur Schadensverursachung durch mehrere Kraftfahrzeuge
  • § 17 StGB zum Verbotsirrtum beim Begehen einer Tat
  • § 17 BJagdG zur Versagung des Jagdscheines
  • Art. 17 DSGVO Recht auf Löschung („Recht auf Vergessenwerden“)
  • aktuell „regiert“ uns der 17. Landtag in Baden-Württemberg – für all die, die das noch als „regieren“ bezeichnen. Dass der am 14.03.2021 gewählt wurde, was in der Quersumme 13 ergibt, soll uns hier nicht aufhalten.
  • 17. Juni = Tage der deutschen Einheit (ich sag nix) bzw. Tag des Aufstands 1953
  • 17.04.1593 Geburtstag von Mumtaz Mahal, ihr Todestag war am 17.06.1631 – kennt ihr nicht? Das war doch die indische Kaisergemahlin, für die ihr Ehemann Großmogul Shah Jahan nach ihrem Tod bei der Geburt ihres 14. Kindes von über 20.000 Arbeitern das berühmte Taj Mahal (1631–1648) als Grabmal errichten ließ…
  • James Last, Bill Ramsey und Ken Duken haben ebenfalls an einem 17. Geburtstag (wie Margot Honecker, aber die verschweig‘ ich besser)
  • 17 „der Stern“ im Tarot steht für Unsterblichkeit
  • 17 ergibt in der Quersumme 8, die unendliche Schleife
  • 1 Woche, 7 Tage
  • 1 Wolf und 7 Geißlein
  • 1 Welt und 7 Weltwunder – oder sind’s schon 8?
  • 1 Wirtschaftszyklus alle 7 Jahre
  • 1 Veränderung im Leben jedes Menschen ungefähr alle 7 Jahre

Und jetzt zu eigenen Beobachtungen:

  • 17 Schritte von unserer Eingangspforte im Westflügel bis zum Terrassentor des Ostflügels
  • 17 Sekunden, bis genug Kaffeepulver in den Siebträger gemahlen ist
  • 17 Sekunden, bis genug Heißwasser für einen Espresso bezogen wurde
  • 17 Sekunden braucht der Rolladenmotor zum Öffnen
  • im 17. Lebensjahr die Liebe meines Lebens kennengelernt
  • „Kurz mal auf die 17 gehen“ als Geheimcode in der Durchsage per Lautsprecher in Kaufhäusern für einen Gang auf die Toilette
  • Zuckerpreis 2022 von 0,79 EUR hatte Quersumme 17 – eigentlich 16, aber zusammen mit 1 Kilo…

Klingt nach „ziemlich weit hergeholt“? Oder „an den Haaren herbeigezogen“? Ich kann euch versichern (Ehrenwort) und bin mir jeden Tag aufs Neue beim Blick in den Spiegel sicher: da ist nix mit Haaren, schon gar nicht herbeigezogen! Auch das nächste und letzte Beispiel für die Bedeutungskraft der 17 ist real und kann von jedem nachgeprüft werden:

  • 17 Verbindungen halten die beiden zusammen und jedes Mal sind 17 Verknüpfungen zu trennen – kennt jeder, aber wer weiß, was das ist? Beginnen wir mit dem entsprechenden Geräusch:

Tipp 1: Nahaufnahme:

Tipp 1: Abreißen und Trennen (teile und herrsche) ist beabsichtigt und zwingend notwendig…

Tipp 3: brauchen die meisten mindestens 1 bis 2 Mal am Tag…

Eine gesonderte Auflösung braucht’s nun wahrscheinlich nicht mehr. Höchstens eine Verifizierung durch euch zuhause. Ich freue mich auf entsprechende Kommentare – verblüffte Bestätigungen oder vehemente Gegenbeispiele oder zähneknirschende vergebliche Zählversuche. Bis bald.

2023-02-11 Es brennt und klopft und summt und tropft…

Ich geb’s zu: Ich hatte ganz vergessen, über ein unerwartetes Ereignis im vergangenen Jahr zu berichten. Aber es war einfach zu viel los und manches braucht etwas Zeit, um sich zu entwickeln und als – im Nachhinein betrachtet – doch noch erwähnenswert zu erweisen.

Es war schon im September und der Verlust eines Volks durch Räuberei (ja, das ärgert mich immer noch) steckte mir noch tief in den Knochen. Auch heute noch, denn wenn ein Bienenvolk stirbt, ist es nach gängiger Auffassung vieler Imker meist die Schuld des Imkers selbst. So sah es ja damals und kurz vor dem Ende aus:

Ich hätte vielleicht gleich das Flugloch auf eine Breite von 1 bis 2 Bienen verengen sollen. Vertropft und damit fahrlässig Räuberbienen angelockt hatte ich nichts, da bin ich mir sicher. Ich hatte „eigentlich“ schon mit dem Jahr abgeschlossen, war beinahe mit der Sommerbehandlung und dem Einfüttern für den kommenden Winter durch und bereitete mich angesichts der im Handel mehr und mehr auftretenden Lebkuchen und Marzipanbrote auf Weihnachten vor – das Fest der Kalorien und Fettzellen Besinnung und Ruhe – als am späten Nachmittag des 07. September plötzlich das Telefon klingelte und ich einen unerwarteten Anruf erhielt. Die weibliche Stimme klang etwas verzweifelt und fragte:

„Du bist doch Imker, oder? Kannst du mir helfen? Bei mir ist da ein Gesumme und Gefliege im Garten und ich kann nicht mehr auf meiner Liege liegen. Ist das gefährlich? Was kann ich da machen?“

Ja, das fragte ich mich auch, denn die Dämmerung war nah und bis ich dorthin gefahren wäre, war es vielleicht schon (zu) dunkel, das Volk weitergeflogen oder ohne Licht unfähig, den Weg in irgendeine Fangkiste zu finden. Wenn es denn überhaupt Bienen waren und keine Wespen oder Hornissen oder ähnliches. Der Laie wirft da ja manchmal etwas durcheinander. Das Foto war jedoch ziemlich eindeutig:

Nach kurzer Analyse (Imker: ja, inzwischen würde ich das bejahen. Helfen können: ebenfalls ja, vermutlich. Vorbeikommen: Google-Maps zeigt etwa 15 Minuten, also auch ja.) und nach einigen erfolglosen Kontaktversuchen bei örtlichen und weniger örtlichen Imkern, Imkervereinen, der Berufsfeuerwehr und meinem ebenfalls in dieser Richtung vorbelasteten Philipp, der schon beim letzten Schwarmfang dabei war, fuhren wir beide gemeinsam zum Tatort. Ohne Blaulicht, ohne Martinshorn. (Das nennt man heutzutage ja sowieso anders, Ton- und Lichtsignal, Einsatzhorn, Folgetonhorn etc. und wer’s genau wissen will, für den erwähne ich am Rande, dass es auch Tests in Deutschland für Yelp-Signale wie dieses

und auch für Wail-Signale wie dieses

gab…) Wo wir gerade beim Thema sind: nachfolgend ein kleiner Exkurs zum Thema Feuerwehr, Bienenschwarm und dem bislang auch bei mir verbreiteten Irrtum, die Herren in Rot hülfen beim Einfangen:

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Die Karlsruher (Berufs-)Feuerwehr meinte, dass von einem Bienenschwarm auf einem Privatgrundstück grundsätzlich keine Gefahr für das öffentliche Gemeinwesen ausgeht und dass sich auch weder Menschen noch Bienen in einer lebensbedrohlichen Lage befinden.

Das sehen die manchmal, selten, nur ganz vereinzelt gestochenen Entdecker oft anders. Und dass Bienen in wenigen Tagen, wenn nicht gar über die kühle Nacht bis zum nächsten Morgen sterben, wenn sie nicht in eine Behausung umgezogen und gefüttert werden, ist nach heutiger Lesart wohl keine lebensbedrohliche Lage – sie fliegen, bestäuben, summen und leben einfach nicht mehr. Dass außerdem – wie ebenfalls vorgeschlagen – die Imkerinnung und örtliche Imkervereine in so einem „Notfall“ weiterhelfen, aber nur per Fax und E-Mail in ein paar Tagen und ad hoc telefonisch nicht erreichbar sind, scheint ebenfalls unbekannt, aber kein Problem zu sein.

Letztlich helfe ja das Telefonbuch weiter. Sicher. Damit sollen wohl unbedarfte und alleingelassene Finder um sich schlagen oder die Bienen aus dem Garten vertreiben. Denn da findet sich so gut wie gar nichts, außer Insektenbekämpfer und Kammerjäger, die wir da ja nicht wirklich haben wollen. Vielleicht könnte man auch hilfsweise einen Brand legen, damit der Löschzug mit Leiter anrückt.

Ok, die letzten Tipps waren satirisch gemeint und stellen keinen Aufruf zur Nachahmung dar. Ich frage mich nur, warum die Berufsfeuerwehr Karlsruhe noch vor etwa 5 Jahren mit einem riesigen Leiterfahrzeug anrückte, um meine abgeschwärmten Bienen aus dem Baum des Nachbarn in der Nähe zu fischen. Einsparmaßnahmen? Rückbesinnung auf Kernkompetenzen? Oder waren der damalige Einsatzleiter bzw. sein Bruder vielleicht nebenberuflich Imker und dachten sich: „Hey, so ne kurze Übung wäre doch super. Endlich mal wieder ohne Atemschutzmaske auf die Leiter. Das Wetter passt auch und bevor wir den alten Sprit ablassen müssen…“

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Zurück zu unserer Geschichte: Da flogen sie also, rund um das Kopfteil der Liege im Garten und die dort hängende Königin herum. Ein kleines Bienenvölkchen, ein oder zwei Handvoll vielleicht, nicht viel mehr. Wohlgemerkt im September. Weit nach der üblichen Schwarmzeit und „eigentlich“ sollten die schon mitten in der Einfütterung und Varroabehandlung für den Winter stehen. Ihr Imker hat wohl irgendetwas falsch gemacht (zur Schuldfrage s.o.).

Da es in diesem Jahr schon der zweite Schwarm war, den wir gemeinsam gefangen hatten, lief es vergleichsweise routiniert ab und ich war wie immer froh, nicht allein zu sein: Schutzkleidung, Wassersprüher gefüllt, Karton oder Ablegerkasten drunter, einschlagen, warten bis sich alles beruhigt und möglichst 99,9 Prozent im Kasten waren und dann wieder mit Summsel und Brummsel im Kofferraum nach Hause. Ein mulmiges Gefühl, das sich auch nicht bessert, wenn man dreimal nachschaut, ob die Kiste auch wirklich bienendicht ist und die Spanngurte auch wirklich alle fest angezogen sind. Aber vermutlich haben die Tierchen aufgrund der ungewohnten Situation noch mehr Angst als wir.

Zuhause dann das Völkchen aufstellen, mit 2 bis 3 ausgebauten und leeren Rähmchen ausstatten, etwas Flüssigfutter geben und erstmal für 2 Tage geschlossen halten. Danach das übliche Auffüttern und weitere Rähmchen zugeben – hört sich irgendwie an wie ein Kochrezept bei Chefkoch

Die Varroabehandlung hatte ich diesmal vor lauter Stress vergessen, die macht „man“ ja normalerweise gleich. Aber das wurde im Oktober (Ameisensäure) und Dezember (Oxalsäure) nachgeholt. Der vergleichsweise kräftige Flugbetrieb machte Mut und gab keinen Anlass zur Sorge:

Über den Jahreswechsel und die mal kälteren, mal wärmeren Perioden hinweg, hatte ich dann die 3 Völker stets im Blick. Naja, nicht ganz, förmlich sehen kann ich von zuhause aus nur 2, aber ganz sicher waren mir alle 3 im Kopf.

Damit wir mit den Zahlen nicht durcheinander geraten, habe ich jetzt Namen vergeben. Volk001 heißt künftig „Silke“, Volk002 „Katrin“ und Volk003 „Philipp“. Das bewahrt mich davor, noch allzu viele weitere Völker heranzuholen. Hoffe ich.

Einige Medien hatten ja berichtet, dass „die Imker“ jetzt große Sorgen haben, weil die Völker bei wärmeren Tagen (ab etwa 8 bis 9 Grad) ausfliegen, einige sogar zu brüten beginnen und das Warmhalten der Brut dann unnötig und gefährlich viel Futter verbraucht. Viele, wenigstens die meisten oder vielleicht auch alle Medien pauschalisieren ja gerne, meistens sind es aber nur die berüchtigten „63 Prozent einer Umfrage“. Ich natürlich nicht. Und große Sorgen machte ich mir auch nicht, schließlich waren Silke und Katrin ja im Herbst gut eingefüttert und alle drei Völker im Dezember nochmal mit Oxalsäure gegen die Varroa behandelt worden.

Nahrung und Gesundheit? Check.
Warum sind es „immer“ 63 Prozent bei Umfragen? Keine Ahnung.

Bei Katrin war ich mir nicht ganz sicher. Es war ja nur ein kleines Völkchen und die hatten vor dem Winter noch nicht die nötige Bienenmasse, um ausreichend Futterreserven heranzuholen, zu verarbeiten und zu verdeckeln. Also bekam Katrin im Januar kurzerhand 2 Liter Flüssigfutter per Futterrähmchen direkt an die Wintertraube eingehängt. Das sollte dann zusammen mit dem vorhandenen Rest bis März und Frühlingsbeginn reichen. Statistisch geht angeblich 1 kg Futter pro Wintermonat weg. Die Waage hilft mir dabei bequem, das notfalls täglich zu überwachen. Eigentlich. Ich bleibe dran, wir werden sehen und ihr es lesen.

Und zum Thema „Optimismus bei Reparaturen“ gab es auch Neuigkeiten: Für die nächsten hundert Jahre hat die bekannte Albkapelle ein neues Dach erhalten:

Weil meine eigenen Operationen offensichtlich keine hundert Jahre halten und meine Siebträgermaschine schon wieder durch penetrantes Zischen auf sich aufmerksam gemacht hat – ihr erinnert euch an den Beitrag vom 27. November – galt es „Nägli mit Köpfli“ zu machen und die neurotischen neuralgischen Stellen wurden mit Teflonband abzudichten:

Ach ne, stop. Das war die Heizung, die bekam ein neues Umschaltventil, rechts unten, klein, schwarz, teuer und wie üblich für so „kleine schwarze“ nicht für unter 200 EUR zu haben. Aber unentbehrlich, wenn man nicht nur dauerhaft heißes Wasser oder nur dauerhaft heiße Heizkörper haben will, und es der Heizung völlig wurscht ist, in welche Richtung man Thermostat und Regelung dreht…

Das hier ist das richtige Bild mit den abgedichteten Gewinden:

Ich fress‘ einen Bären, wenn das nochmal…